Die Purpurkopfbarbe
Barbus nigrofasciatus


Diese Barbe, die zu den kleiner bleibenden Arten gehört, ist mit etwa 6-7 cm ausgewachsen. Wenn man sie als Jungtier im Verkaufsbecken schwimmen sieht, ahnt man nicht, welche außerordentliche Schönheit sich hinter dieser grauen Maus verbirgt. Hat man sich dann doch zum Kauf eines Schwarmes entschlossen, wird man innerhalb weniger Wochen eine Verwandlung erleben dürfen, die in der Aquaristik ihres Gleichen sucht. Aus dem ehemals schwarz gestreiften Männchen wird ein Fisch, dessen Hinterleib ab etwa der Brustflossen ein tiefes, samtenes Schwarz annimmt, das sich auch auf die Beflossung ausbreitet. Seine Kopfregion erstrahlt in einem intensiv leuchtenden Purpurrot, das sich kaum hinter dem Rot des roten Neon verstecken muss. Die Schuppen des Fisches erhalten einen türkisfarbenen metallischen Glanz, der ihm einen faszinierenden Auftritt beschert. Das Weibchen wirkt dagegen weiterhin etwas unscheinbar und bleibt etwas kleiner.

Unterscheiden kann man die Geschlechter im Verkaufsbecken vornehmlich an der Rückenflosse, die beim Männchen vollständig schwarz gefärbt ist und beim Weibchen wirkt, als wäre sie mit dem Lineal in zwei Hälften geteilt worden. Während die dem Körper zugewandte Seite schwarz ist, bleibt der Rand transparent.

Man sollte zur optimalen Wirkung mindestens sieben Fische erwerben. Zwar hat dies noch nicht sehr viel mit einem echten Schwarm zu tun, doch man muss natürlich auch die Größe des Aquariums berücksichtigen, das mindestens 80 cm lang sein sollte. In größeren Becken fühlt sich die recht agile Purpurkopfbarbe jedoch wohler. Sie verhält sich anderen Mitbewohnern gegenüber ausgesprochen friedlich. Wie es für viele Barben nicht ungewöhnlich ist, kann auch sie an feinfiedrigen Pflanzen herumzupfen, weshalb man auf deren Einsatz besser gleich verzichten sollte. Ansonsten fühlt sich dieser wunderbare Fisch in einem sehr stark mit Pflanzen bewachsenen Aquarium besonders wohl und dankt es mit besonders leuchtenden Farben. Das Wasser sollte weich bis mittelhart sein und, wenn möglich, im schwach sauren Bereich liegen, wobei auch fast jedes andere Wasser toleriert wird. Die Temperatur sollte zwischen 22°C und 25°C liegen.

Die Nahrung am natürlichen Standort setzt sich zusammen aus allerlei Kleinlebewesen, wie z.B. Krebstierchen und Insektenlarven. Daneben wird viel pflanzliche Kost in Form von Algen und feinfiedrigen Pflanzen aufgenommen. Im Aquarium stellt die Ernährung keine Probleme dar. Neben Trockenfutter sollte man jedoch viel Frostfutter und pflanzliche Kost bieten, wobei diese nach Gewöhnung aus Salat, überbrühtem Kohl, Spinat usw. bestehen kann. Die ausschließliche Ernährung mit Trockenfutter lässt die Farbenpracht etwas verblassen.

Am natürlichen Standort in Sri Lanka gilt die Purpurkopfbarbe als stark bedroht, weshalb sie unter Schutz gestellt wurde. So kann man sicher sein, ausschließlich Nachzuchten im Handel zu finden.

Im stark bepflanzten Aquarium ab 100 cm Länge kann man mit Glück hin und wieder Jungfische bewundern, die durchaus eine Chance zum Überleben besitzen, wenn sie ausreichend Versteckmöglichkeiten vorfinden. Bei Temperaturen um 25°C kann man manchmal in den Morgenstunden die Werbung und das wunderschöne Imponiergehabe der Purpurkopfbarben-Männchen erleben. Die Weibchen halten sich etwas im Hintergrund und beobachten das Treiben der Männchen sehr interessiert. Zwischendurch umwirbt ein Männchen ein laichbereites Weibchen und verschwindet dann mit ihr im Pflanzendickicht. Dabei werden feine Schwimmpflanzenwurzeln und oder dichte Javamoosbüsche deutlich bevorzugt. Dort erfolgt die Laichabgabe. Dieser Vorgang wiederholt sich einige Male und kann sich über mehrere Stunden hinziehen. Will man gezielt züchten, empfiehlt es sich, die Elterntiere nach der Laichabgabe aus dem Zuchtbecken zu entfernen, da sie dem Laich nachstellen. Nach einem Tag schlüpfen die Larven und schwimmen nach etwa einer Woche frei. In reichlich bepflanzten Aquarien finden die Jungfische für die ersten Tage ausreichend Nahrung, weshalb man sie nicht gezielt füttern muss. Sind sie etwas größer, integrieren sie sich in den Schwarm.

Die Purpurkopfbarbe gehört zu den schönsten Fischen für das Gesellschaftsaquarium und empfiehlt sich wegen ihrer Unempfindlichkeit auch für den Anfänger.

 

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