Die Wassertemperatur


Die meisten unserer Aquarienfische stammen aus tropischen Gebieten. Je nach Jahreszeit herrschen unterschiedliche Temperaturen am natürlichen Standort. Diese Schwankungen fallen umso größer aus, je intensiver die Regenfälle während der Regenzeit ausgeprägt sind. So können Temperaturschwankungen zwischen 20°C und über 30°C auftreten. Beide Werte sind als Extremwerte anzusehen, die für die Fische nicht unbedingt bevorzugt werden.

Bei vielen Fischarten findet die Vermehrungszeit während der Regenzeit statt. Durch Überschwemmungen steht ein deutlich größeres Nahrungsangebot zur Verfügung. So sind die Angaben zu Zuchttemperaturen durchaus in einem anderen Licht zu sehen. Es ist schon richtig, dass zu Beginn der Regenzeit die Temperatur nicht sprunghaft absinkt. Daher wird diese Zeit meist genutzt, um den Laichansatz zu stimulieren und ein Fettpolster anzufressen. Mit sinkender Temperatur findet anschließend die Paarung statt. Anders sieht es vor allem bei solchen Tieren aus, die aus Gewässern stammen, die kaum zu Überschwemmungen neigen. Hier kommt es dann sogar häufig dazu, dass die Vermehrungszeit in die wärmere Zeit fällt oder sogar ganzjährig stattfindet, wenn die Lebensbedingungen nahezu konstant vorherrschen. Dies ist weitestgehend in afrikanischen Grabenseen der Fall. Die Fische aus diesen Seen besitzen ein relativ enges Temperaturspektrum, weshalb man sie bei konstanten Temperaturen pflegen sollte.

Alle anderen Fische werden mit teilweise sehr großen Teperaturschwankungen konfrontiert, die im Extremfall sogar im Tagesverlauf um mehrere Grad schwanken können. Ursächlich dafür verantwortlich sind die häufigen morgentlichen Regenschauer, die oftmals in den Tropen sehr ergiebig sind. Dabei liegt die Temperatur des Regenwassers oft nicht höher als 20°C. So kann man ersehen, dass Temperaturschwankungen keine negativen Folgen für die Fische haben, sofern sie nicht schlagartig erfolgen. Sie besitzen sogar eine fördernde Wirkung auf das Immunsystem, wodurch die Fische deutlich unempfindlicher gegenüber Krankheitserregern werden.

Für die meisten unserer Pfleglinge gilt, dass man sie bei durchschnittlich 24-25°C pflegen kann. Eine Temperatur von 22°C sollte dauerhaft nicht unterschritten werden, wobei kurzzeitige Absenkung auf 20°C, oder teilweise sogar darunter, keine schädigende Wirkung besitzt. Temperaturen über 26°C sollten dauerhaft ebenfalls nicht überschritten werden, weil der daraus resultierende erhöhte Stoffwechsel zu einer Verkürzung der Lebenserwartung führt. Besonders heranwachsende Fische benötigen bei erhöhten Temperaturen erheblich mehr und öfter Futter, um keine Wachstumsschäden zu erleiden. Dabei kommt es zu einer Erhöhung der Wasserbelastung, die nicht immer von den Bakterien in gleichem Maße abgebaut werden kann. Dann könnte es zu einem weiteren Problem kommen. Wasser kann mit steigender Temperatur weniger Sauerstoff aufnehmen. Kommt es gleichzeitig zu erhöhter Wasserbelastung, kann Sauerstoffmangel auftreten.

Ein geringer Teil der aquaristisch interessanten Fische kommt aus kühleren Bereichen, wie etwa den gebirgsnahen Flüssen und Bächen Asiens und Südamerikas. Diese Fische benötigen zudem oft etwas schneller fließendes Wasser, dem man entsprechen sollte. Die Wasserqualitäten dieser Ursprungsgewässer sind meist sehr sauerstoffreich und arm an organsichen Inhaltsstoffen. Hier findet man selten höhere Pflanzen. Algen, Farne und Moose überwiegen hier. Diese Fische sind recht gut in Wassertemperaturen zwischen 20 und 25°C zu halten. Die genauen Haltungstemperaturen sollten sich nach der Vorliebe der einzelnen Arten richten.


Die Heizung

 

 

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