Die Umkehrosmose-Anlage


Das Leitungswasser entspricht in vielen Fällen nicht dem idealen Wasser unserer Pfleglinge. So kann es nötig sein, das Wasser aufzubereiten. Ein sehr wirksames Verfahren zur Senkung des Gesamtsalzgehaltes liegt im Umkehrosmoseverfahren. Der Name deutet bereits auf die Wirkungsweise hin. Bei diesem Verfahren wird das Leitungswasser unter Druck durch eine semipermeable (halbdurchlässige) Membran gepresst. Die Poren dieser Membran sind so fein, dass vorwiegend pures Wasser hindurch passt. Dabei entsteht beinahe destilliertes Wasser. Umkehrosmose deshalb, weil das Wasser gegen den osmotischen Druck durch die Membran fließt, also von der höheren Konzentration zur geringen. Tatsächlich liegt die Rückhalterate der Wasserinhaltsstoffe im Durchschnitt bei etwa 95%, wobei die Größe der Moleküle die entscheidende Rolle spielt. Silikate werden nur zu zu etwa 85% zurückgehalten, während die größeren organischen Moleküle zu beinahe 100% entfernt werden. Besonders diese Eigenschaft zeichnet die Umkehrosmose-Anlage gegenüber den Vollentsalzern positiv aus. Dieser kann nur ionisiert vorliegende Inhaltsstoffe gegen H+ -Ionen und OH- -Ionen austauschen. Molekular vorliegende Stoffe passieren den Vollentsalzer ungehindert. Da jedoch im Leitungswasser eine Vielzahl organischer Bestandteile enthalten sein kann, die zu einem großen Teil aus der Landwirtschaft stammen (z.B. Herbizide und Pestizide), stellt die Umkehrosmose-Anlage ein preiswertes Verfahren dar, diese Stoffe zu entfernen.

Die meisten Meerwasseraquarianer verwenden für ihre Aquarien ausschließlich Wasser aus der Umkehrosmose-Anlage. So wird das Risiko für die empfindlichen Bewohner erheblich minimiert.

Bei dem Umkehrosmose-Verfahren wird jedoch ein erheblicher Anteil des Leitungswassers als Konzentrat abgeführt. Dies ist nötig, um die wertvolle Membran vor "Verblockung" (Verstopfung) zu schützen. Die gängigsten Umkehrosmose-Anlagen liefern auf 4 Teile Abwasser einen Teil Brauchwasser (Permeat). Großanlagen arbeiten mit Druckerhöhungspumpen, die einen deutlich besseren Wirkungsgrad erlauben. Die aquaristisch interessanten Umkehrosmose-Anlagen arbeiten mit reinem Leitungswasserdruck, der bei etwa 4 bar liegen sollte. Bei geringerem Druck sinkt die Qualität des Permeats. Hier sollte eine Druckerhöhungspumpe verwendet werden. Mit steigendem Druck verbessert sich die Rückhalterate.

In der Regel wird das Osmosewasser nicht pur verwendet, weil es keinen nennenswerten Mineralgehalt mehr besitzt und somit nur für die wenigsten Aquariumbewohner direkt geeignet ist. Daher sollte es verschnitten werden. Dafür wird meist Leitungswasser verwendet. Um ein gewünschtes Mischungsverhältnis zu erreichen, findet sich unter dem Button "Formelrechner" ein Berechnungstool. Bei schlechtem Ausgangswasser kann eine Aufhärtung mit käuflichen Aufhärtesalzen erreicht werden. So kann man recht sicher sein, dass sich keine schädlichen organischen Stoffe im Aquariumwasser befinden.

Die Haltbarkeit der Umkehrosmose-Anlage richtet sich nach einer Vielzahl von unterschiedlichen Faktoren. Dabei spielt das Material der verwendeten Membran eine entscheidende Rolle. Weiterhin ist die Nutzungshäufigkeit ein entscheidender Faktor. Je intensiver die Anlage genutzt wird, desto länger hält sie. Die Membran sollte regelmäßig vor und nach der Benutzung für etwa 10 Minuten gespült werden. Der Vorfilter sollte nach Anweisung des Herstellers regelmäßig ausgetauscht werden. Ein Trockenfallen der Membran sollte unbedingt vermieden werden.

Beachtet man diese Punkte, wird man die Umkehrosmose-Anlage viele Jahre lang nutzen können.

 

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