Diese Meinung vertreten leider sehr viele Halter und Zierfischhändler. Wenn man allerdings diese Frage aus der Sicht der Fische betrachtet, kann man sie ganz eindeutig mit dem Hinweis beantworten, dass unter diesem Aspekt nicht mehr von artgerechter Tierhaltung gesprochen werden kann.
Jedes Lebewesen benötigt für seine Entwicklung eine der Art entsprechende Unterbringung. Nimmt man beim Kauf eines Fisches billigend in Kauf, dass er sich der Umgebung anpassen muss, möchte ich dabei sogar von bewusster Tierquälerei sprechen. So können bewegungsaktive Fische, die groß werden, kaum in einem Aquarium artgerecht gepflegt werden. So wird z.B. die Haibarbe mit bis zu 30cm Gesamtlänge auch in einem Zweimeter-Becken nicht ihrem artgerechten Bewegungsdrang nachkommen können, während der Diskus mit etwa 20cm Länge sogar im 120cm-Becken durchaus der Art entsprechend pflegbar sein kann.
Andere Fische, wie z.B. der Feuerschwanz, der eine Größe von deutlich über 20cm erreicht, wird unter beengten Bedingungen überaus aggressiv. Dieser Fisch ist in einem großen Aquarium von über 2,50m Länge sogar eher ein geselliger Fisch, der die Nähe zu Artgenossen sucht und dann sogar zur Zucht schreitet. Unter "normalen" Haltungsbedingungen wird er meist nicht größer als 12cm und tyrannisiert alle anderen Beckenbewohner.
Daher sollte man sich vor dem Kauf solcher Tiere genau informieren, welche Ansprüche sie benötigen und ob man diese erfüllen kann bzw. erfüllen will.
Zu den besonders groß werdenden Arten mit speziellen Ansprüchen gehören z.B.
Diese Liste könnte beliebig erweitert werden. Die genannten Fische sind regelmäßig im Handel anzutreffen, jedoch sind sie nur in den wenigsten Aquarien artgerecht zu halten.
Daher bitte vor dem Kauf unbedingt informieren, ob sich die Fische der Wahl
auch für die Haltung im heimischen Aquarium eignen. Dabei sollte man sich
nicht grundsätzlich auf die Angaben des Verkäufers verlassen. Leider
sind die Angaben in der Literatur auch nicht immer vollkommen zuverlässig.
Jedoch sollte alles Erdenkliche unternommen werden, die optimalen Bedingungen
zu schaffen, damit sich unsere Pfleglinge über viele Jahre in unserer Obhut
wohlfühlen können.