Für den redaktionellen Teil und die Gesamtkoordination zeichnet
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Der Ideengeber
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Aus gegebenem Anlass |
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Geboren wurde ich am 19.01.1960 in Gelsenkirchen.
Heute lebe ich in Herten.
Meine Begeisterung für die Aquaristik wurde natürlich durch den Umgang
mit Vaters Aquarium angeregt. Daher kann ich sagen, dass ich mich mit der Aquaristik
beschäftige, seit ich denken kann. Auch wenn es Leute gibt, die jetzt anmerken
möchten, dass dies dann wohl noch nicht so lange sein könne, meine
ich natürlich, dass seit meiner frühesten Kindheit das Aquarium zum
festen Bestandteil meines Lebens gehört. Damals besaß mein Vater
ein Eckaquarium mit etwa 150 Litern Volumen. Dieses war noch als Rahmenaquarium
gebaut und mit Kitt versiegelt. Erstaunlicherweise kann ich mich nicht an einen
einzigen Fall erinnern, bei dem das Becken undicht gewesen wäre.
Mein erstes eigenes Aquarium habe ich im Alter von etwa vier Jahren bekommen,
möglicherweise auch eher. Es war ein kleines Plastikbecken, welches sich
auf der Fensterbank befand. Es enthielt weder eine Beleuchtung noch eine Heizung,
noch Bodengrund. Gefiltert wurde es mit einem kleinen luftbetriebenen Innenfilterchen,
wie man sie auch heute noch kaufen kann. Das Becken hatte ein Volumen von höchstens
zehn Litern (in diesem Punkt ist meine Erinnerung eher getrübt). Als Besatz
bekam ich immer die Jungfische von Vaters Guppies und Platies. In dem Becken
herrschte ein heilloser Überbesatz. Meine Erinnerung daran geht dahin,
dass sich mindestens eine halbe Million Fischchen in einer immer etwas trüben
Suppe darin befunden haben müssen.
Dies war auch die Zeit, wo ich mit Ingo Koslowski (dürfte vor allem den
Freunden der südamerikanischen Zwergbuntbarsche ein Begriff sein) die ersten
Erfahrungen ausgetauscht habe. Er besaß zu dieser Zeit allerdings bereits
ein etwas größeres Aquarium als ich. Unsere Handzeichnungen von unseren
Fischen entsprachen eher denen, die man unserem Alter auch zumessen würde.
Von einer wirklich intensiven Beschäftigung mit der Aquaristik konnte allerdings
noch lange keine Rede sein. Wir hatten das Glück, im gleichen Haus zu wohnen,
weshalb wir doch recht oft den Erfahrungsaustausch betreiben konnten.
Bei meiner Entwicklung in Sachen Aquaristik hat sich sehr positiv für mich
ausgewirkt, dass meine Eltern mir die Pflege des Aquariums völlig ohne
Einmischung erlaubt haben. Dafür bin ich ihnen heute sehr dankbar, auch
wenn es zur Folge hatte, dass recht viele Tiere meinem Pflegetrieb zum Opfer
gefallen sind. Jedoch hat mich die Erfahrung mit dem Tod gelehrt, dass auch
Fische Lebewesen sind, deren Wohlergehen einzig von meiner Pflege abhängig
ist und somit alles daran gesetzt werden muss, die Bedingungen für sie
so zu gestalten, dass sie sich wohl fühlen. Dadurch habe ich einen ungeheuren
Erfahrungsschatz erhalten, der mir heute erlaubt, darauf aufzubauen und die
Aquaristik aus der Komplexität der ablaufenden Prozesse zu betrachten und
nicht einzelne Prozesse zu selektieren, um sie separat zu betrachten. Die Prozesse
greifen ineinander über und eine Veränderung kann sich an einer völlig
unerwarteten Stelle plötzlich bemerkbar machen.
Seit 1978 betreibe ich zudem die Meerwasseraquaristik, wobei ich damals einen
sehr lieben Mentor an meiner Seite hatte, der niemals müde wurde, meine
häufigen Besuche zu erdulden. Es handelt sich dabei um Dieter Lickfeld
aus Gladbeck, der einigen Meerwasseraquarianern ebenfalls nicht unbekannt sein
dürfte. Auch ihm möchte ich an dieser Stelle meinen besonderen Dank
ausrichten. Wie es der Zufall so will, habe ich mein erstes Meerwasseraquarium
bereits ohne jeglichen Filter betrieben, wie es heute in der Riffaquaristik
Standard geworden ist. Von diesem Konzept bin ich allerdings für einige
Jahre wieder abgekommen, weil ich die gute Funktion des Aquariums noch nicht
damit in Zusammenhang gebracht hatte. Dieses Becken hatte ein Volumen von 27,5
Litern. Der halbe Liter war mir damals sehr wichtig, weil er doch schon einen
nicht unerheblichen Volumenanteil darstellte. Mein Problem damals war, dass
die Beckengröße keine großen Steine mit Korallen zuließ,
ohne gleich zu massiver Platznot zu führen. Daher musste ich ein Foto als
Beweis machen, damit man an Hand der Zigarettenschachtel erkennen konnte, dass
das Becken tatsächlich so winzig war. Erst dann hörten die damals
einschlägigen Meerwasserhändler auf, mich als Schnorrer zu bezeichnen,
weil ich immer nur die abgefallenen Korallenstückchen und einzelnen Scheiben-
und Krustenanemonen aus den Verkaufsbecken haben wollte. Als einziger Fisch
schwamm ein winziger Zwergkaiser (Centropyge argi) in dem Becken herum. Selbst
eine kleine Steinkoralle hielt sich in der Pfütze ganz ordentlich, galten
sie doch zu der Zeit als dauerhaft nicht haltbar.
Was ein richtiger Freak ist, der lässt auch die Bundeswehrzeit nicht ohne
ein Aquarium verstreichen. So hatte ich, als einziger Rekrut in der gesamten
Kaserne, ein Aquarium neben meiner Pritsche stehen.
An meinem Geburtstag 1986 eröffnete ich in Herten mein erstes Geschäft.
Dieses hatte die sagenhafte Größe von etwa 60m². 1989 eröffnete
ich meinen zweiten Betrieb mit anfangs 300m², den ich 1993 auf 800m²
erweitern konnte. 1994 eröffnete ich meine Filiale in Oberhausen (500m²).
Während eines Asienurlaubs 1995 habe ich allerdings meine Betriebe an meine
damalige Frau "verloren". Um des Ausgleichs Willen war sie jedoch so anständig,
mir die Schulden zu überlassen, weshalb meine finanzielle Lage heute nicht
sehr rosig aussieht.
Ich habe mit dieser Frau einen gemeinsamen Sohn, Fabian, den ich zu meinem erklärten Hobby gemacht habe. Er lebt jedes Wochenende bei mir. Seine Existenz ist dafür verantwortlich, dass ich mich nicht 1995 nach der "Geschäftsübernahme" durch meine damalige Frau ins asiatische Ausland begeben habe, wo ich mich sehr wohl fühle. Besonders Sri Lanka hat es mir angetan. Vielleicht werde ich ja doch irgendwann einmal dahin auswandern ....
Mittlerweile gibt es wieder eine Frau in meinem Leben, die meine Auswanderungswünsche nicht sonderlich schätzt - zumindest nicht, solange ich allein dorthin wollte ....
Leider hat sich Sigmar Braun im Mai 2002 von der Aquaristik-Hilfe zurückgezogen. Er hat die technische Ausführung und das Layout dieser Homepage entscheidend geprägt. Seine Entscheidung respektiere ich, obwohl ich sie zutiefst bedauere. Ich kann die vielen Stunden Arbeit, die er in die Verwirklichung investiert hat, nicht annähernd so würdigen, wie er es verdient. Darum möchte ich ihm an dieser Stelle meinen tiefsten Dank aussprechen.
Nach längerem Stillstand werden diese Seiten nun in Zukunft wieder aktiver weiterentwickelt. Neben meinem eigenen Engagement sind Gastbeiträge zu den unterschiedlichsten Themen, die die Aquaristik hervorbringt, sehr willkommen. Tipps und Tricks zur Erleichterung der Handhabung des Aquariums oder Zuchtberichte sind ebenso erwünscht, wie Abhandlungen zu Fischen, Niederen Tieren, Pflanzen, Technik oder Systemparametern usw.
Joachim Mundt