Die Rotalgen sind im Süßwasseraquarium hauptsächlich durch zwei Arten vertreten, die Bartalgen und die Pinselalgen. Im Meerwasseraquarium kommen dagegen eine Vielzahl verschiedener Arten vor, deren Erscheinungsbild alle Formen und alle Farben des Rotspektrums aufweisen können. Diese sind eher gewünscht.
Die Pinsel- und Bartalgen sehen dagegen eher grau bis schwarz aus. Legt man sie jedoch in Alkohol, kann man ihre leuchtend rote Färbung erkennen. Sie gehören zu den hartnäckigsten Vertretern der Algen im Aquarium. Bis heute ist nicht restlos geklärt, welche Umstände zusammentreffen müssen, damit sie sich entwickeln können. Eine Ursache ist jedoch weitestgehend bekannt. In stark gefilterten Aquarien tauchen sie besonders häufig auf. Vermutlich spielen auch bestimmte Wasserinhaltsstoffe eine entscheidende Rolle. In stark gefilterten Aquarien mit schlechtem Pflanzenwuchs werden sie regelmäßig zu einer wahren Plage. Die Bartalge tritt in relativ frisch eingerichteten Aquarien öfter auf als in eingefahrenen Becken, was jedoch nicht bedeutet, dass sie dort nicht zu finden wäre. Die Pinselalge findet sich allerdings in eingefahrenen Aquarien öfter. Sie besiedelt dann unter Umständen alle Pflanzen, die Dekorationsmittel, den Kies und besonders gern auch die Wurzeln.
Zur Bekämpfung sollten die Wasserwechselintervalle und -mengen verstärkt werden. Weiterhin sollte die Filterleistung stark gedrosselt werden. Dadurch findet eine Senkung der Redoxspannung im Aquarium statt. Ein großer Teil der Filterung wird auf den Bodengrund übertragen. Gleichzeitig sinkt der Sauerstoffgehalt des Wassers, was zu einer Verbesserung der Situation führt. Teilweise wurden auch schon Erfolge mit der CO2-Zugabe erreicht. Der ausschlaggebende Effekt dürfte dabei in der Verbesserung des Pflanzenwuchses zu suchen sein, was regelmäßig zu einer Reduzierung von Algenproblemen führt. Dennoch wird sich die Beseitigung der Bart- und Pinselalgen über einen längeren Zeitraum erstrecken. Hier hilft in erster Linie Geduld weiter. Bis die Veränderungen greifen, können durchaus einige Wochen vergehen.
Vorbeugend sollte das Aquarium nicht überbesetzt bzw. überfüttert werden. Die Bedingungen für die Pflanzen sollten optimiert werden. Viel Wasserwechsel hilft ebenfalls vorbeugend. Die m.E. beste Prophylaxe liegt jedoch in einer angemessenen langsamen biologischen Filterung, wodurch sich selten diejenigen Bedingungen einstellen, die von den Rotalgen bevorzugt werden.