Da unsere Fische schwerpunktmäßig aus tropischen Gebieten kommen, wird es in der Regel nötig sein, das Aquarium zu beheizen. Es gibt viele verschiedene Wege, die beschritten werden.
Hauptsächlich werden Stabheizer verwendet. Sie sind heute weitestgehend direkt mit einem Regler ausgestattet, der die eingestellte Temperatur mehr oder weniger konstant einhält. Häufig werden Regelheizer mit Temperaturskala angeboten. Die Angaben auf der Skala dürfen allerdings nicht als absolut betrachtet werden. Die Toleranz ist teilweise enorm hoch. Daher ist es unbedingt nötig, die Wassertemperatur zu prüfen, um sie gegebenenfalls nachzuregeln. Die Stärke des Heizstabes sollte sich nach der benötigten Temperaturdifferenz zur Umgebung am Standort des Aquariums richten. Die Leistung sollte möglichst knapp bemessen werden, um frühzeitigen Verschleiß am Regler zu vermeiden. Bei gut geheizter Wohnung kann eine Heizleistung empfohlen werden, die etwa 1/3 bis 1/2 des Aquariumvolumens entspricht. Bei einem 300-Liter-Aquarium würde sie zwischen 100W und 150W betragen. In schlecht geheizten Wohnungen sollte ein zweiter Heizstab installiert werden, der nur bei deutlicher Unterschreitung der Temperatur anspringt, die man am ersten Heizstab eingestellt hat. Wählt man zu stark dimensionierte Heizer, kann es geschehen, dass der Bimatellschalter irgendwann "klebt". Bei jedem Schaltvorgang entsteht ein kleiner Lichtbogen, der zu Materialfluss führt. Je öfter der Heizer also schaltet, desto öfter findet Materialfluss statt und entsprechend schneller findet sich eine zerklüftete Kontaktoberfläche, die irgendwann zum Kleben der Kontakte führt. Dann besteht die Gefahr, dass das Aquarium überhitzt, was zu Ausfällen führen kann. Diese Gefahr kann durch Verwendung einer elektronischen Temperaturregelung nahezu völlig ausgeschlossen werden.
Sehr häufig werden Heizungssysteme verwendet, die in Topffiltern integriert sind. Der meines Erachtens einzige Vorteil ist der, dass die Heizung nicht störend im Aquarium sichtbar ist. Die Nachteile sind jedoch vielfältig. Zum Einen sind die Filter mit integrierter Heizung weit teurer als der einfache Filter. Zum Anderen fallen bei dem Ausfall eines der beiden Geräte gleich beide aus. Zum Dritten besteht für die Bakterien und Mikroorganismen im Filter die Gefahr der Überhizung, vor allem dann, wenn die Filterleistung erheblich verringert wird. Daher eignen sich die Thermofilter nur sehr bedingt für den gedrosselten Betrieb. Um jedoch die Filterleistung an den Stoffwechsel der Tiere anzupassen, ist eine Drosselung fast immer anzuzraten.
Relativ selten findet man die sogenannte Florida-Therme. Dabei handelt es sich um einen externen "Topfheizer", der in den Filterkreislauf eines Topffilters integriert wird. In einem Topf ist ein Stabheizer eingebaut, der die Heizung auf elegenate Weise aus dem Aquarium herausbringt. Bei gedrosselter Filterleistung kann es dazu führen, dass das Aquarium nicht ausreichend aufgeheizt wird.
Eine weitere Form der Aquarienheizung findet man in der Bodenheizung, wobei man zwei unterschiedliche Wirkungsweisen unterscheiden muss. Zum Einen gibt es die reine Bodenheizung, bei der die gesamte Heizleistung allein in den Bodengrund verlegt wird. Daher ist eine Steuerung dieser Heizung nötig. Hierbei ist unbedingt darauf zu achten, dass ein Heizkabel mit Sicherheitsspannung und Trafo verwendet wird. Heizkabel, die direkt mit 220V betrieben werden, dürfen nicht im Aquarium verwendet werden. Die Gefahr eines tötlichen Stromstoßes wäre zu groß. Zum Zweiten wird das Prinzip des "Bodenfluters" angeboten. Dieses System zeichnet sich dadurch aus, dass nur eine vergleichsweise geringe Heizleistung in den Bodengrund eingebracht wird. Obwohl sehr effizient die Leistung ausnutzt wird, reicht sie als alleinige Heizung meist nicht aus. Ein Stabheizer soll zusätzlich eingesetzt werden. Er soll die Wassertemperatur auf die erforderlichen Werte bringen. Diese beiden Systeme werden unter dem Titel "Bodenheizung und Bodenfluter" eingehend verglichen.
Eine ähnliche Wirkung wie die Bodenheizung, besitzt die Heizmatte, die jedoch unter das Aquarium gelegt wird. Sie ist schwerpunktmäßig für die Terraristik entwickelt worden und sollte aus sicherheitstechnischen Gründen nicht für das Aquarium verwendet werden.
Eine weitere Heizungsform soll hier der Vollständigkeit halber genannt werden. Sie wird handelsüblich nicht angeboten. Es handelt sich dabei um die Heizung über die Zentralheizung der Wohnung. Dabei wird in einer externen Filterkammer ein Edelstahl-Wärmetauscher installiert, der von der Zentralheizung mit warmem Wasser versorgt wird. Ein Fernfühler übernimt hier die Steuerung über ein "normales" Heizungsventil oder ein Magnetventil. Diese Lösung ist die auf Dauer günstigste Heizung.